Buchrezension: "BTHG: Die wichtigsten Neuerungen für die psychiatrische Praxis"

Buchrezension

„BTHG: Die wichtigsten Neuerungen für die psychiatrische Arbeit“

Das Buch „BTHG: Die wichtigsten Neuerungen für die psychiatrische Praxis“ ist weit mehr, als es auf den ersten Blick zu sein scheint. Auf 111 Seiten gelingt dem Autor ein kompakter und gut verständlicher Überblick über die mit dem BTHG einhergehenden Veränderungen der Teilhabelandschaft.

Matthias Rosemann lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Möglichkeiten und Gestaltungsspielräume, die das Gesetz bietet, um den Paradigmenwechsel von der staatlichen Fürsorge zu individueller und selbstbestimmter Teilhabe zu vollziehen.

Nach einem kurzen Abriss zur Geschichte des BTHG werden zunächst die für alle Rehabilitationsträger geltenden Änderungen in Teil 1 des SGB IX erläutert, um im Weiteren die Umgestaltung der Eingliederungshilfe ab dem 1. Januar 2020 und die Auswirkungen dieses Prozesses auf die psychiatrische und psychosoziale Arbeit zu beleuchten.

Übersichtliche Darstellung

Der Autor führt den Leser am Gesetzestext entlang, erläutert den neuen Behinderungsbegriff, das Rangverhältnis zwischen SGB IX und den Leistungsgesetzen, das Teilhabeplanverfahren oder die ab 2020 neuen Leistungen zur sozialen Teilhabe. Es gelingt ihm, die Unterscheidung zwischen dem früher geltenden Recht, dem aktuellen „Übergangsrecht“ und dem ab 2020 geltenden Recht jederzeit deutlich erkennbar zu machen.

Besonderheiten sind übertragbar

Jedem einzelnen Kapitel ist ein Abschnitt zu den Folgen für die psychiatrische Arbeit angegliedert. Dort schildert Rosemann die Problemlagen für die Personengruppe der psychisch bzw. psychiatrisch Erkrankten. Seine Empfehlungen lassen sich jedoch auf andere Gruppen von Leistungsberechtigten übertragen, deren Bedarfe im zeitlichen Verlauf häufig wechseln und/oder die ihre Wünsche und Ziele selbst nicht deutlich oder nicht eindeutig in die Bedarfsermittlung und Leistungsplanung einbringen können oder an den Hürden des Verwaltungsverfahrens zu scheitern drohen.

Der Autor schließt mit einem Appell an alle Akteure der psychiatrischen und psychosozialen Arbeit, der Aufforderung des Gesetzgebers zu folgen und die Umsetzung des BTHG aktiv und konstruktiv mitzugestalten.

 

Über den Autor:
Matthias Rosemann, M.A., ist Psychologe, Soziologe und Geschäftsführer der Träger gGmbH in Berlin. Er ist Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrischer Verbünde e.V. und Vorstandsmitglied der Aktion Psychisch Kranke e.V.

Das Buch ist in der Reihe „Fachwissen kompakt“ des Psychiatrie Verlags erschienen. Es ist auch als eBook erhältlich.

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