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BTHG-Kompass 2.10

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Inhaltsverzeichnis

BTHG-Kompass 2.10

Instrumente nach § 118 SGB IX in Leichter Sprache

Gibt es bereits Instrumente in leichter Sprache? Gerade bei Leistungsberechtigten mit geistigen Behinderungen sind die Fragen aber auch der Umfang der Instrumente doch sehr groß und die Fragen zu komplex. Gerade wenn Gespräche im Dialog real bestenfalls im Umfang von 10- max. 30 Minuten möglich sind.



Antwort:

Instrumente nach § 118 SGB IX in Leichter Sprache

Bisher sind uns noch keine Instrumente in Leichter Sprache bekannt. Es ist allerdings zum Teil geplant, dass die Instrumente auch in Leichte Sprache übersetzt werden (Umsetzungsbegleitung BTHG 2018). Darüber hinaus können bei Vorliegen kommunikativer Beeinträchtigungen weitere Kommunikationshilfen und -settings zur Unterstützung genutzt werden, wie z.B. Visualisierungen und eine vertraute Umgebung (Umsetzungsbegleitung BTHG 2019).

Materialien

Bedarfsermittlung durch Leistungserbringer?

Ich habe eine Frage zur Praxis der Umsetzung dessen: Ich stehe im häufigen Kontakt zu Leistungserbringern. Diese sagen immer wieder, dass die Bedarfserhebung auch in Zukunft auf die Leistungserbringer abgeschoben werden wird. Wie sehen Sie dies und inwiefern sind die Leistungserbringer dazu verpflichtet, diese Leistung zu erbringen?



Antwort:

Die Bedarfsermittlung ist gesetzliche Aufgabe der Träger der Eingliederungshilfe. Der Träger der Eingliederungshilfe hat nach § 118 SGB IX die Leistungen nach den Kapiteln 3 bis 6 unter Berücksichtigung der Wünsche des Leistungsberechtigten festzustellen. Gemäß § 118 Absatz 1 Satz 2 SGB IX muss die Ermittlung des individuellen Bedarfes des Leistungsberechtigten durch ein Instrument erfolgen, das sich an der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit orientiert. Die nähere Ausgestaltung des an der ICF orientierten Ermittlungsinstrumentes obliegt dann dem Landesgesetzgeber (vgl. § 118 Absatz 3 SGB IX).

Bisher wurde in der Praxis die Bedarfserhebung für Eingliederungshilfeleistungen - selbst in ein und demselben Bundesland - sehr unterschiedlich gehandhabt. Sehr oft auch in der von Ihnen beschriebenen Art und Weise. Das hängt u. a. sehr stark davon ab, wie der Eingliederungshilfeträger personell aufgestellt ist.

Gänzlich „abschieben“ auf die Leistungserbringer lässt sich die Aufgabe der Bedarfserhebung aber nicht. Schließlich ist der Gesamtplan (bzw. der Teilhabeplan) Teil der Akte beim Eingliederungshilfeträger und Grundlage für den Leistungsbescheid. Hinzu kommt, dass die Bedarfserhebung sich grundsätzlich immer auf alle Teilhabeleistungsbedarfe, also auch die von anderen Leistungsträgern, bezieht. Das Prinzip von „Leistungen aus einer Hand“, das integraler Bestandteil des Teilhabe- und Gesamtplanverfahrens ist, bedingt dies. Zur Erstellung eines Gesamtplans (bzw. Teilhabeplans) gehört es für die Hilfeplaner aber auch dazu, sich bei sachkundigen Dritten um Informationen zur Lebenssituation des Antragstellers zu bemühen.

Selbstverständlich ist ein Leistungserbringer im Rahmen der Berichterstattung auch weiterhin verpflichtet, nach Ablauf eines Bewilligungsabschnitts Auskunft darüber zu geben, welche Teilhabebedarfe zukünftig gesehen werden. Es ist dann die Aufgabe der Hilfeplaner beim Eingliederungshilfeträger, die eigenen Ergebungsergebnisse mit den Informationen Dritter abzugleichen und zu einem Gesamtergebnis in einem Gesamtplan zusammenzuführen.

Bedarfsermittlung durch Leistungserbringer?Downloads und Links

ICF

Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll eine international einheitliche Kommunikation über die Auswirkungen von Gesundheitsproblemen unter Beachtung des gesamten Lebenshintergrunds eines Menschen ermöglichen. Die ICF ist gemäß BTHG insbesondere Bezugspunkt der Bedarfsermittlung im Eingliederungshilferecht und Grundlage des neu definierten Behinderungsbegriffs.

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