Als Kooperationsveranstaltung mit „transfer – Unternehmen für soziale Innovation“ widmete sich die Veranstaltung den einzelnen Schritten der Bedarfsermittlung und Leistungsplanung unter Beachtung der ICF. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Arbeit mit der ICF und die Bearbeitung zweier konkreter Fälle von Menschen mit Behinderungen. Bei der Fallbearbeitung wurden jeweils die verschiedenen ICF-Komponenten sowie Leitziele und spezifische Teilhabeziele vorgestellt, anschließend durch die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen bearbeitet und gemeinsam im Plenum ausgewertet.
In einem ersten Schritt wurde den Teilnehmenden am ersten Veranstaltungstag das Wunsch- und Wahlrecht nach § 8 SGB IX und die Umsetzung in die Teilhabeplanung sowie das bio-psycho-soziale Modell der ICF vermittelt. In einer Gruppenarbeitsphase konnten die Teilnehmenden sich zu Leitzielen und Wünschen austauschen . Fragen richteten sich hier neben dem Umsetzungsstand in den einzelnen Bundesländern zu einzelnen Begriffen der Bedarfsermittlung sowie zum Gesamt- und Teilhabeplanverfahren. Außerdem wurde die Zielformulierung selbst diskutiert, wobei einerseits eine Formulierung aus Sicht der leistungsberechtigten Person und andererseits die Formulierung in der dritten Person vorgeschlagen wurden.
Am zweiten Veranstaltungstag gingen die Referierenden vertieft auf einzelne Bestandteile der ICF ein und erörterten Parameter zu Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten sowie den Kontextfaktoren. Auch hier konnten sich die Teilnehmenden in insgesamt zwei Gruppenarbeitsphasen zu den Vortragsinhalten austauschen und noch bestehende Fragen klären. Kernelement der Gruppenarbeit bildete die Erfassung von Körperfunktionen sowie von Fähigkeiten im Rahmen von geplanten Aktivitäten.
Der letzte Veranstaltungstag befasste sich zunächst mit der Formulierung von Teilhabezielen nach der ICF, um in einem letzten Schritt auf die Umsetzung in Leistungen zur gesellschaftlichen Teilhabe nach dem BTHG einzugehen. Die Teilnehmenden bekamen die Möglichkeit, in zwei Gruppenarbeitsphasen in einem kleineren Kreis die Vorträge nachzubereiten und noch offene Fragen zu der Einordnung von Kontextfaktoren, der Zuordnung und Abgrenzung von Aktivitäten, Umweltfaktoren und personenbezogenen Faktoren vorzunehmen. Schließlich bekamen die Teilnehmenden die Möglichkeit konkrete Zielformulierungen zu erarbeiten und zu diskutieren.