INHALT
Mit Inkrafttreten der dritten Reformstufe des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) zum 1. Januar 2020 wurde der Systemwechsel in der Eingliederungshilfe vollzogen. Alle an der Umsetzung des Gesetzes beteiligten Akteure blicken auf vier Jahre intensiver Vorbereitung und tiefgreifende Veränderungen zurück. Nun gilt es, die neue Rechtslage anzuwenden, Unsicherheiten auszuräumen und neue Formen der Zusammenarbeit zu etablieren.
Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und das Projekt Umsetzungsbegleitung BTHG laden Beteiligte aus allen Bereichen des sozialrechtlichen Dreiecks ein, in diesem herausfordernden Umsetzungsprozess einen Moment inne zu halten. Im Rahmen dieser Regionalkonferenz ziehen Vertreterinnen und Vertreter der Träger der Eingliederungs- und Sozialhilfe, der Leistungserbringer, der Organisationen der Menschen mit Behinderungen und der Akteure des Betreuungswesens Bilanz zur Umsetzung des BTHG in Bayern. Im Fokus stehen Umsetzungserfahrungen sowie aktuelle Herausforderungen.
Themen der Fachforen
Forum 1 Inklusion in der Gesellschaft verwirklichen: Beratungsangebote für Menschen mit Behinderung
Das Forum beginnt mit einem Einblick in die Arbeit der OBA und EUTBs mit einem Fokus auf der Vernetzung von Beratungsangeboten. Den Vortrag gestalten Vertreter der Fachstelle Teilhabeberatung und einer EUTB-Beratungsstelle gemeinsam. In den vorab aufgezeichneten Vorträgen haben Leistungsträger und -erbringer zur Umsetzung der Anforderungen des BTHG berichtet und einen Überblick über die Beratungsangebote in Bayern gegeben sowie wie und von wem sie in Anspruch genommen werden. Die Teilnehmenden diskutieren anschließend, welche Chancen und Herausforderungen die vernetzte Zusammenarbeit der Beratungsstellen mit sich bringt, welches Wissen Beraterinnen und Berater haben müssen, wie die Bekanntheit und Barrierefreiheit der Angebote sowie deren Einbindung in den Sozialraum verbessert werden kann. Leistungsberechtigte sind eingeladen, von ihren Erfahrungen mit den verschiedenen Beratungsangeboten und ihren Erwartungen zu berichten.
Forum 2 Übergang von der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
Das Forum beleuchtet die Leistungen des SGB IX, die Menschen mit Behinderungen beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstützen sollen. In einem einführenden Kurzvortrag berichtet Thomas Wedel, Geschäftsführer der Boxdorfer Werkstatt, von den Erfahrungen mit dem landeseigenen Instrument „Begleiteter Übergang Werkstatt – allgemeiner Arbeitsmarkt“, der vernetzten Zusammenarbeit der Akteure und zu weiteren Erfolgsfaktoren, die die Maßnahme erfolgreich machen. In den vorab aufgezeichneten Vorträgen haben Vertreterinnen und Vertreter der Leistungsträger, -erbringer und -berechtigten Bezug auf alle Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben genommen, unter anderem auf das Budget für Arbeit. Sie haben geschildert, welche Chancen und Herausforderungen die Leistungen für ihre Akteursgruppe mit sich bringen. Die Teilnehmenden diskutieren anschließend welche Leistungen für welche Zielgruppen relevant sind sowie welche Strukturen und Maßnahmen vorhanden sein müssen, damit die Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt möglich machen.
Forum 3 Von der Bedarfsermittlung zur Leistungserbringung
Das Forum beginnt mit einem Vortrag einer/s Expert/in zu den Prinzipien und zum Prozess des Gesamt- und Teilhabeplanverfahrens. Dabei wird insbesondere auch auf die Rolle des Bedarfsermittlungsinstruments eingegangen. In den vorab aufgezeichneten Vorträgen werden erste Erfahrungen aus der Erprobung des Bayerischen Bedarfsermittlungsinstruments aus Sicht der Leistungsträger, -erbringer und -berechtigten berichtet. Die Teilnehmenden diskutieren im Fachforum Erfolgsfaktoren für gelingende Gesamt- und Teilhabeplanverfahren und tauschen sich zu Schwierigkeiten und Unsicherheiten in der Umsetzung der Verfahren und guten Beispielen in der Zusammenarbeit der Leistungsträger aus.
Forum 4 Schnittstelle der Eingliederungshilfe zur Hilfe zur Pflege und zur gesetzlichen Pflegeversicherung
Das Forum setzt dort an, wo sich Leistungen der Eingliederungshilfe, der Hilfe zur Pflege und der gesetzlichen Pflegeversicherung überschneiden. Ausgehend von den gesetzlichen Regelungen erläutert ein/e externe/r Expert/in, welche systematischen Zusammenhänge es zwischen Eingliederungshilfe- und Pflegeleistungen gibt und welche konkreten Schwierigkeiten dadurch entstehen. In den vorab aufgezeichneten Vorträgen haben Vertreterinnen und Vertreter der Leistungsträger, -erbringer und der Menschen mit Behinderungen ihre Erfahrungen aus der Praxis zusammengefasst und konkrete Problemstellungen beschrieben. Die Teilnehmenden diskutieren im Fachforum, wie Lösungen in der Praxis aussehen können, z.B. wie sich die Bedarfsermittlung nach SGB IX und SGB XI unterscheidet, welche Unterschiede bei der Leistungserbringung in der Häuslichkeit und in Einrichtungen bestehen und anhand welcher Kriterien Assistenzleistungen abgegrenzt werden können.
ZIELGRUPPEN
Fach- und Führungskräfte der Leistungsträger, Leistungserbringer und Organisationen der Menschen mit Behinderungen sowie die Akteurinnen und Akteure des Betreuungswesens.
PROGRAMM
Stand: 19. Oktober 2021
KOSTEN
Mitglieder des Deutschen Vereins: 120 Euro
Nicht-Mitglieder des Deutschen Vereins: 150 Euro
TECHNISCHE VORAUSSETZUNGEN UND BARRIEREFREIHEIT
Die Regionalkonferenz findet als digitale Veranstaltung auf der barrierefreien Plattform Vidivent statt. Die Fachforen werden als Webex Meetings umgesetzt. Entsprechende Informationen zu den technischen Voraussetzungen finden Sie in unten stehendem Dokument.
Die Veranstaltung wird durch Gebärden- und Schriftdolmetscher begleitet. Die aufgezeichneten Vorträge für die Fachforen werden mit Untertiteln zur Verfügung gestellt. Bitte geben Sie Ihren Unterstützungsbedarf bei der Anmeldung an.