In der Praxis zeigt sich, dass die Instrumente, die eine Alternative zur Beschäftigung in einer WfbM ermöglichen sollen – das Budget für Arbeit, das Budget für Ausbildung und andere Leistungsanbieter – nicht in dem vom Gesetzgeber angedachten Umfang in Anspruch genommen werden. Die dreitägige Veranstaltung widmete sich diesen Instrumenten. Am ersten Tag lag der Schwerpunkt auf einer Einführung, Bestandsaufnahme und einem Überblick über das Thema. Am zweiten Tag wurde das Budget für Arbeit vertieft und am dritten Tag stand das Budget für Ausbildung im Mittelpunkt.
Nach einer kurzen Einführung in die digitale Fachveranstaltung fand eine einstündige Gruppenarbeitsphase statt, in der die Teilnehmenden die Möglichkeit bekamen, sich gegenseitig kennenzulernen und Erfahrungen sowie Erwartungen bezüglich der Veranstaltung auszutauschen. Im Anschluss daran wurden die Instrumente des BTHG zur Teilhabe am Arbeitsleben einer Bestandsaufnahme unterzogen und ein Ausblick formuliert. Der erste Tag endete mit einer angeregten Podiumsdiskussion, in der darüber diskutiert wurde, ob gesetzliche Möglichkeiten und finanzielle Anreize bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt greifen. Dabei wurden unter anderem bestehende bürokratische Hürden sowie Möglichkeiten zur verbesserten Umsetzung in Unternehmen besprochen.
Der zweite Tag der Veranstaltung wurde mit der Vorstellung einer explorativen Studie zur Umsetzung des Budgets für Arbeit der Humboldt Universität Berlin eingeleitet. Dabei wurde hervorgehoben, dass z.B. Unsicherheiten bei den Anspruchsvoraussetzungen sowie offene rentenrechtliche Fragen zu Hemmnissen bei der Inanspruchnahme führen. Abschließend wurden Vorschläge zur Verbesserung der Nutzung des Budgets formuliert, unter anderem wurde hier die Unterstützung der Leistungsempfängerinnen und -empfänger bei Informationserwerb und Beantragung angeregt. In einem weiteren Vortrag wurden Projekte aus Bayern und Baden-Württemberg für Alternativen bzw. Ergänzungen zum Budget für Arbeit vorgestellt, gefolgt von Best-Practice-Lösungen zum Budget für Arbeit durch Vertretende aus Niedersachsen und Hamburg.
Der dritte Veranstaltungstag begann mit einem Vortrag zu bisherigen Erfahrungen und Herausforderungen seitens des zuständigen Reha-Trägers mit dem Budget für Ausbildung und anderen Leistungsanbietern. Hier wurde unter anderem die festgestellt, dass Förderungen überwiegend aus dem Berufsbildungsbereich heraus erfolgen und vor allem von Menschen mit psychischen Behinderungen in Anspruch genommen werden. Es folgte ein Vortrag über das Budget für Ausbildung von der Idee zur Umsetzung, in dem ein Fallbeispiel, Herausforderungen und daraus gezogene Lernerfahrungen Platz fanden. Am Ende der Veranstaltung wurden zwei Erfahrungsberichte aus Hamburg und München zum Thema „andere Leistungsanbieter als Alternative zur WfbM“ vorgestellt. Die Veranstaltung endete mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick.
PROGRAMM
Präsentationen
Hier finden Sie die barrierefreien Präsentationen der Vorträge als PDF.
Vortrag: Explorative Studie zum Umsetzungsstand des Budgets für Arbeit in Berlin
Referierende: Lea Mattern und Dr. Tonia Rambausek-Haß, Humboldt-Universität Berlin
Vortrag: Alternativen/Ergänzungen zum Budget für Arbeit – Projekte aus den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern
Referierende: Bettina Süßmilch, KVJS; Thomas Wedel, Boxdorfer Werkstätten
Vortrag: Budget für Arbeit – Best-Practice-Lösungen
Referierende: Mechthild Feldkamp und Alina Hüfner, Integrationsfachdienst Osnabrück; Pia Rink und Sven Neumann, Elbe-Werkstätten Hamburg; Michael Zobeley, Heinrich Kimmle Stiftung
Vortrag: Das Budget für Ausbildung und andere Leistungsanbieter – Erfahrungen seitens des zuständigen Reha-Trägers
Referierende: Angelika Kvaic, Bundesagentur für Arbeit
Vortrag: Budget für Ausbildung – von der Idee zur Umsetzung
Referierende: Alexandra Cremer, Netzwerk Inklusion Deutschland e.V.
Vortrag: Andere Leistungsanbieter als Alternative zur WfbM – Erfahrungsberichte zweier Anbieter aus Hamburg und München
Referierende: Anja Niebisch und Lars Steckhan, Bergedorfer Impuls gGmbH; Michael Jahn, Diakonie – Soziale Dienste Oberbayern