Bedarfsermittlung und ICF
Die Diskussionsstation zum Thema Bedarfsermittlung wurde von Thomas Schmitt-Schäfer, transfer – Unternehmen für soziale Innovation, moderiert. Der Moderator zog eine positive Bilanz der Umsetzung seit Inkrafttreten der neuen Regelungen zur Bedarfsermittlung zum 1. Januar 2018. So würden mittlerweile in nahezu allen Bundesländern neue Bedarfsermittlungsinstrumente vorliegen, die die Vorgaben des BTHG adressieren. Dabei liege ein breiter fachlicher Konsens vor, dass die Bedarfsermittlung dialogbasiert unter Beteiligung der leistungsberechtigten Person und mit Orientierung an der ICF erfolgen muss.
Diskussionsstränge
Als Diskussionsstränge, die alle Beteiligten auch nach 2020 noch beschäftigen werden, identifizierte Schmitt-Schäfer erstens die Frage, wie die Übersetzung des individuell ermittelten Hilfebedarfs in konkrete Leistungen erfolge, wobei auch die Regelungen der Landesrahmenverträge eine wichtige Rolle spielen, sowie zweitens, ob die Orientierung an der ICF in den Instrumenten durch eine Vorauswahl an ICF-Items oder durch die Abbildung der wesentlichen Gesprächsinhalte basierend auf den Komponenten des bio-psycho-sozialen Modells der ICF erfolgt.
Die Diskussion unter den Teilnehmenden behandelte schwerpunktmäßig die Anwendung der neuen Instrumente, insbesondere hinsichtlich der Personalgewinnung und -qualifizierung, der Formulierung von Zielen, des Umfangs und Zeitaufwands der Instrumente sowie der Verständigung mit leistungsberechtigten Personen mit kommunikativen Beeinträchtigungen. Ein Fokus lag zudem darauf, wie ein einheitliches Verständnis für die Anwendung des jeweiligen Instruments eines Bundeslands entwickelt werden könne, wofür gemeinsame Schulungen von Leistungsträger, Leistungserbringern und Selbsthilfeverbänden als Lösungsansatz in einigen Regionen Anwendung finden. Ähnlich wie bei der Diskussionsstation zum Thema Gesamt- und Teilhabeplanverfahren wurde diskutiert, wie der Übersetzungsprozess vom Bedarf zur Leistung erfolgen kann.
Die Ergebnisse der Diskussionen finden Sie als Zusammenfassung hier:
Eine Ergebnis-Mindmap als Fließtext finden Sie hier: