Fachforum 2.3: Ressourcen nutzen, Flexibilität fördern – Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben im Zeitalter des BTHG

Veranstaltungsrückblick

Fachforum 2.3: Ressourcen nutzen, Flexibilität fördern – Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben im Zeitalter des BTHG

Das Projekt Umsetzungsbegleitung BTHG veranstaltete dieses Fachforum im Rahmen des 81. Deutschen Fürsorgetags gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg.

Im Fachforum 2.3 „Ressourcen nutzen, Flexibilität fördern – Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben im Zeitalter des BTHG“ diskutierten Petra Clauss, Leiterin des Referates Menschen mit Behinderungen im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, Karl-Friedrich Ernst, Leiter des Integrationsamtes des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Alfred Schmid, Dezernent für Bildung und Soziales beim Landkreis Böblingen, und Gerhard Sohst, stellv. Vorsitzender der LAG-WfbM Baden-Württemberg, über die Umsetzung der neuen Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben in Baden-Württemberg.

Situation in Baden-Württemberg

Petra Clauss führte zunächst in die neuen Möglichkeiten der Teilhabe am Arbeitsleben nach dem BTHG ein. Für Baden-Württemberg berichtete Sie, dass die Maßnahme „Arbeit inklusiv“ fortgesetzt werde und somit parallel zum neuen Budget für Arbeit weiterbestehe. Für diese umfassende Förderung gebe in Baden-Württemberg besonders gute Voraussetzungen. Einerseits stünden auch in den kommenden Jahren hinreichend Mittel aus der Ausgleichsabgabe zur Ausstattung des Integrationsamtes bereit, andererseits bestünde mit dem Kommunalen Sozialverband für Jugend und Soziales (KVJS) als Zusammenschluss der 44 Stadt- und Landkreise die Möglichkeit, unter anderem diese Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben landesweit bereit zu stellen und weiterzuentwickeln.

Frau Clauss wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass die gesetzliche Voraussetzung eines „Mindestmaßes wirtschaftlich verwertbarer Arbeit“ (§ 219 Abs. 2 SGB IX) nicht UN-BRK-konform sein dürfte. In Baden-Württemberg habe man darauf reagiert, indem man dafür geeigneten Menschen mit Behinderungen eine Tätigkeit in der WfbM ermögliche, auch ohne dass sie diese Voraussetzung erfüllten („Werkstatttransfer“).

Erfolgsfaktoren und Grenzen

Im Anschluss berichtete Karl-Friedrich Ernst, dass in Baden-Württemberg bei den Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben bereits ein durchgehender Einsatz der Integrationsfachdienste erfolge. Als Erfolgsfaktor für die bisherigen Vermittlungen identifizierte er, dass mit der Vermittlungstätigkeit bereits in der Schule begonnen werde. In diesem Zusammenhang wies Alfred Schmid in seinem Vortrag darauf hin, dass ein Problem des Budgets für Arbeit gerade darin bestehe, dass es grundsätzlich nicht für Schulabgänger offen sei, sondern eine berufliche Bildung oder für die jeweilige Tätigkeit erforderliche Leistungsfähigkeit voraussetze. Die zentrale Frage für das Budget für Arbeit sei die Akquise potenzieller Arbeitgeber, die Menschen mit eher geringer Leistungsfähigkeit beschäftigen.

Inhalte der Podiumsdiskussion

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde zunächst gefragt, inwiefern die Leistungsfähigkeit eines Menschen prozentual exakt bestimmen könne. Die Referentinnen und Referenten führten hierzu aus, dass der Wunsch nach der Angabe eines bestimmten Leistungsniveaus insbesondere von Arbeitgeberseite geäußert werde und für die Zusammenarbeit mit potenziellen Arbeitgebern vom Integrationsamt entsprechend eingeschätzt werden müsse. Weitere Fragen betrafen die Entwicklung der Ausgleichsabgabe, welche von den Referentinnen und Referenten für Baden-Württemberg als solide eingeschätzt wurde. Eine Frage aus dem Publikum betraf die Thematik, ob sich das Integrationsamt an der Finanzierung des Budgets für Arbeit beteilige, wenn keine Schwerbehinderung vorliege. Dies wurde von Seiten der Referentinnen und Referenten verneint.

Materialien

Präsentationen der Referenten

Hier können Sie alle Präsentationen der Referenten als ZIP-Datei herunterladen.

Bericht auf Reha-Recht.de

Beitrag von Michael Beyerlein (Universität Kassel)

Im Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht (www.reha-recht.de) finden Sie einen ausführlichen Veranstaltungsbericht von Michael Beyerlein, LL.M., Universität Kassel.

Ort
ICS - Messe Stuttgart
Messepiazza 1
70629 Stuttgart
Zeit
16.05.2018 14:00 Uhr – 15:30 Uhr

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