Der jährliche Bericht der BA zur Arbeitsmarktsituation erhebt die Entwicklungen von Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Dabei werden u. a. die Zahlen der Erwerbstätigkeit von Menschen mit Behinderungen mit denen nicht-behinderter Menschen verglichen. Außerdem wird ermittelt, wie sich konjukturelle Entwicklungen auf die Arbeitslosenzahl der Menschen mit Behinderungen auswirken und inwieweit arbeitsmarktpolitische Instrumente wie beispielsweise berufliche Weiterbildungen von Menschen mit Behinderungen in Anspruch genommen werden.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Erfreulicherweise zeigt sich, dass die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten Menschen seit Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Lag der Anteil schwerbehinderter Menschen am Erwerbsleben im Jahr 2005 bei 41,6 Prozent, sind es im Jahr 2021 49,8 Prozent. Der Wachstumstrend wurde allerdings in dem von der Corona-Pandemie stark betroffenen Jahr 2020 gestoppt und stagnierte zuletzt. Zudem muss relativiert werden, dass die Quote deutlich hinter der Erwerbsquote nicht-behinderter Menschen von 78,7 Prozent im Jahr 2021 zurückbleibt. Die Zahlen der Erhebung zeigen zudem, dass arbeitslose Menschen mit Schwerbehinderung in der Regel gut qualifiziert sind. So lassen sich anteilig bei schwerbehinderten Arbeitslosen etwas mehr Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung (54 Prozent) als bei nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen (43 Prozent) ausfindig machen.
Bei der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer Instrumente bei schwerbehinderten Menschen, wie Leistungen zur beruflichen Weiterbildung, zeichnet sich eine negative Entwicklung ab. So befanden sich im Jahr 2022 durchschnittlich 59.400 schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte Menschen in Instrumenten der aktiven Arbeitsmarktpolitik, knapp 1.200 weniger als im Vorjahr und rund 3.400 weniger als 2020. Von den 59.400 geförderten schwerbehinderten Menschen im Jahr 2022 nahmen zwei Fünftel an besonderen Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben teil (22.600). Bei diesen Maßnahmen handelte es sich vorwiegend um individuelle rehaspezifische Maßnahmen (13.300 Teilnahmen im Jahresdurchschnitt) sowie besondere Maßnahmen zur Ausbildungsförderung (5.000).
Den Bericht finden Sie hier: