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BTHG-Kompass 3.5

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Inhaltsverzeichnis

BTHG-Kompass 3.5

Wie sollen die Fachkräfte die Sozialräume kennenlernen?

Wie sollen die Fachkräfte alle Sozialräume der Menschen mit Behinderungen, für die sie zuständig sind, kennenlernen? Dazu wird wohl auch die Unterstützung der Leistungserbringer notwendig sein. Gibt es dazu Erfahrungen aus der Praxis?



Antwort:

Gute Praxiserfahrungen mit „Quartiersspaziergang“

Gute Praxiserfahrungen wurden mit der Methode des „Quartiersspaziergang“ gemacht. Der organisierte Spaziergang durch den Sozialraum ist eine Methode zur Bedarfserhebung und bietet eine Plattform für die Vernetzung der lokalen Akteure und der im Sozialraum wohnenden Menschen mit besonderen Bedarfen.

Der Impuls für diese Methode sollte aus dem Kreis der Fachkräfte kommen, die Organisation und Durchführung sollte aber die kommunale Sozialplanung übernehmen. Je nach quartiersspezifischer Fragestellung ist es notwendig, Akteure verschiedener Rechtskreise des SGB zu beteiligen. Menschen mit Behinderungen sind an solchen Erkundungsgängen unmittelbar zu beteiligen – durch den gegenseitigen Besuch in den Einrichtungen und Gelegenheiten werden die Grundlagen für die Vernetzung im Sozialraum gelegt.

Solche Maßnahmen lassen sich absichern über § 97 SGB IX. Danach sollen die Fachkräfte der Eingliederungshilfe, die aus unterschiedlichen Fachdisziplinen stammen, mit umfassenden Kenntnissen über Teilhabebedarfe und Teilhabebarrieren sowie über den Sozialraum und dessen Potenziale für die Durchführung von Leistungen der Eingliederungshilfe ausgestattet werden. Die Empirie des Quartiersspaziergangs leistet dafür einen wichtigen Beitrag.

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Wo finden die Arbeitsgemeinschaften nach § 94 Abs. 4 statt?

Wo finden die Arbeitsgemeinschaften nach § 94 Abs. 4 statt? Auf Landesebene oder kommunaler Ebene?



Antwort:

Arbeitsgemeinschaften sind von den Ländern zu bilden

In § 94 Abs. 4 BTHG werden die Arbeitsgemeinschaften als Aufgaben der Länder festgelegt. Es heißt unter Abs. 4: „Zur Förderung und Weiterentwicklung der Strukturen der Eingliederungshilfe bildet jedes Land eine Arbeitsgemeinschaft. Die Arbeitsgemeinschaften bestehen aus Vertretern des für die Eingliederungshilfe zuständigen Ministeriums, der Träger der Eingliederungshilfe, der Leistungserbringer sowie aus Vertretern der Verbände für Menschen mit Behinderungen. [...]“

In Brandenburg wird eine Arbeitsgemeinschaft beim für Soziales zuständigen Ministerium eingesetzt, um die Grundlagen für die Sicherung und Weiterentwicklung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu schaffen. In Niedersachsen wird die Arbeitsgemeinschaft ebenfalls bei dem für Eingliederungshilfe und Sozialhilfe zuständigen Ministerium gebildet. In Mecklenburg-Vorpommern soll die Arbeitsgemeinschaft bei der obersten Landessozialbehörde eingerichtet werden.

Der Gesetzestext und die genannten drei Beispiele unterstreichen, dass die Arbeitsgemeinschaften auf Landesebene stattfinden. Allerdings sollte die Praxis vor Ort sich nicht darauf verlassen, dass nach der Übergangsphase – quasi von oben – von der Landesebene die fertigen Konzepte eintreffen werden, wie die Sozialraumorientierung in der Eingliederungshilfe umgesetzt werden kann. Es ist vielmehr notwendig, dass die Fachkräfte und Leistungserbringer vor Ort – in Kooperation mit der kommunalen Sozialplanung – die Eckpunkte, wie die Sozialraumorientierung in der Eingliederungshilfe angelegt sein muss, über die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und über die Verbände der Menschen mit Behinderungen vorab auf die Landesebene transportieren.

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Wie werden Assistenzleistungen in der Sozialraumorientierung abgebildet?

(Wie) Werden Assistenzleistungen abgebildet in der Sozialraumorientierung in Anlehnung an die ICF?



Antwort:

Für die Sicherung der sozialen Teilhabe sind alle räumlichen Potenziale zu erheben

Nach dem Bundesteilhabegesetz haben Menschen mit Behinderungen Anspruch auf Assistenzleistungen, die der selbstbestimmten Alltagsbewältigung und Tagesstrukturierung dienen.

Laut § 78 Abs. 1 S. 2 BTHG umfassen sie „insbesondere Leistungen für die allgemeinen Erledigungen des Alltags wie die Haushaltsführung, die Gestaltung sozialer Beziehungen, die persönliche Lebensplanung, die Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben, die Freizeitgestaltung einschließlich sportlicher Aktivitäten sowie die Sicherstellung der Wirksamkeit der ärztlichen und ärztlich verordneten Leistungen“.

Im Rahmen der Sozialraumorientierung sind alle räumlichen Potenziale – auch aus anderen Rechtskreisen des SGB – zu erheben, die für die Sicherung der sozialen Teilhabe eine Rolle spielen können.

Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation WHO fokussiert allgemein den Gesundheitszustand und die mit der Gesundheit zusammenhängenden Zustände. Durch die Zugrundelegung des bio-psycho-sozialen Modells werden nicht nur die Körperfunktionen in den Blick genommen, sondern auch Partizipation und umweltbezogene Faktoren. Letztere Aspekte lassen sich nur durch den Sozialraumbezug abbilden.

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